Ernährung

Neustart für den Körper: So entgiften Sie tagtäglich

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Cora Högl

Wenn Sie sich häufig müde, lustlos und abgeschlagen fühlen, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Entgiften! Was hinter dem Begriff steckt und wie Sie die natürlichen Entgiftungsvorgänge in Ihrem Körper unterstützen können, erfahren Sie hier. 

Jede Sekunde fallen in unserem Körper Abfallprodukte an. Sie entstehen durch unseren Stoffwechsel, zum Beispiel bei der Energiegewinnung in unseren Zellen. Hinzu kommen noch Stoffe, die wir über die Haut oder unsere Nahrung aufnehmen. Damit sich diese Abfallstoffe nicht in unseren Zellen anreichern und zum gesundheitlichen Problem werden, müssen sie vom Körper wieder entsorgt werden. Diesen Vorgang nennt man Entgiftung.

Mehrere Organe sind mit dieser Aufgabe betreut, allen voran Leber, Niere, Haut und Lunge. Funktionieren die Entgiftungsorgane einwandfrei, ist alles im grünen Bereich. Doch kommt das Reinigungssystem ins Stocken oder steigt die Belastung mit Umweltgiften, Schadstoffen oder Säuren, gerät unser Körper aus der Balance. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder andere Befindlichkeitsstörungen können eine Folge davon sein.

Info-Box

Diese Schadstoffe belasten den Körper

  • Nikotin
  • Mikroplastik
  • Schwermetalle
  • Pestizide
  • Aluminium
  • Bisphenol A
  • Abgase
  • Ethanol

Mit diesen 7 Tipps unterstützen Sie Ihren Körper aktiv bei der Entgiftung – und das tagtäglich!

Tägliche Routinen, die die Entgiftung anregen:

1. Lungen entgiften: Am besten mit Bewegung

Bewegung, vor allem an der frischen Luft, bringt alle Entgiftungsorgane in Schwung. Durch die erhöhte Atemfrequenz entgiftet die Lunge besser, über den Schweiß werden Giftstoffe ausgeschieden und durch den dadurch verbesserten Stoffwechsel profitieren auch Leber, Niere und Darm. Jeden Tag eine halbe Stunde Bewegung sind ein guter Anfang, besser eine dreiviertel Stunde. Leichte Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Walken oder Schwimmen eignen sich am besten. Wichtig ist, dass die Schweißproduktion in Gang kommt.

2. Wasser am Morgen regt die Entgiftung über die Nieren an

Wer morgens nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinkt, bringt seinen Stoffwechsel und damit seine Entgiftungsorgane gleich richtig in Schwung. Das Wasser füllt die Flüssigkeits-Reserven wieder auf, die über Nacht verbraucht wurden. Vor allem die Nieren und der Kreislauf profitieren davon. Wer den Effekt noch verstärken will, kann ins Wasser den Saft einer halben ausgepressten Zitrone oder etwas Apfelessig geben.

3. Leber entgiften

Als Hauptentgiftungsorgan wird der Leber bei jeder Entgiftungskur besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Neben dem Verzicht auf Alkohol, Fast Food und Zigarettenrauch kann man die Leber am besten mit dem Wirkstoff der Mariendistelfrüchte, dem Silymarin, unterstützen. Denn Mariendistel ist für ihre leberschützende und -unterstützende Wirkung bekannt.

Kapseln oder Säfte mit Mariendistelextrakten finden Sie im Reformhaus, Biomarkt oder auch in der Apotheke.

4. Entgiftung von innen und außen: Mit Heilerde

Heilerde ist ein beliebtes Arzneimittel, das den Körper bei der Entgiftung unterstützen kann. Äußerlich aufgetragen, z.B. als Gesichtsmaske, hilft sie, Talg, Schmutzpartikel und Bakterien auf der Haut zu binden. Daher wird sie besonders gerne zu kosmetischen Zwecken bei Akne oder bei trockener sowie fettiger Haut verwendet.

Eine ähnliche Wirkung entfaltet sie im Magen-Darm-Trakt. Dort kann sie überflüssige Magensäure binden und so Abhilfe bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen schaffen. Oder aber sie hilft, Giftstoffe und ungünstige Bakterien im Darm zu binden und vermehrt auszuscheiden. Dazu sollten dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde in ein halbes Glas Wasser eingerührt und in kleinen Schlucken getrunken werden.

Beachten Sie: Heilerde kann im Darm auch die Wirkstoffe eingenommener Medikamente binden und so deren Wirksamkeit beeinflussen. Fragen Sie daher bei Ihrem behandelten Arzt nach, wenn Sie Heilerde zusätzlich zu Medikamenten einnehmen möchten.

5. Pestizide, Zusatzstoffe und stark verarbeitete Lebensmittel meiden

Wer gesund entgiften möchte, sollte vor allem darauf achten, so wenig belastete Lebensmittel wie möglich aufzunehmen. Neben den ganz normalen Stoffwechselprodukten, die bei jedem Menschen entstehen, belasten vor allem Pestizide, Schadstoffe und Zusatzstoffe den Organismus zusätzlich. Diese Entgiftungsleistung können wir unserem Körper ersparen, indem wir möglichst wenig von diesen Stoffen zuführen. Das Konzept des Clean Eatings fußt auf genau diesen Pfeilern.

6. Ölziehen – Entgiften nach ayurvedischem Vorbild

Ölziehen ist eine uralte ayurvedische Methode, um Gifte und schädliche Mikroorganismen in der Mundhöhle loszuwerden. Heute erlebt es eine Renaissance – und das aus gutem Grund: Ölziehen kann jeder für sich selbst ausprobieren. Dazu nehmen Sie einen Esslöffel pflanzliches Öl in den Mund und spülen damit bis zu zwanzig Minuten. Dabei ziehen Sie das Öl durch die Zähne, spülen von einer Seite zur anderen oder kauen darauf herum.

Wir empfehlen kaltgepresstes Kokosöl dafür, da es sehr angenehm schmeckt. Auf jeden Fall sollte es aber ein natives, also kaltgepresstes Öl sein (z. B. Olivenöl, Sesamöl, Leinöl etc.). Sie müssen auch nicht von Beginn an die zwanzig Minuten durchhalten – tasten Sie sich ruhig heran und gewönnen Sie sich an das Gefühl, das Öl im Mund hin und her zu ziehen. Im Anschluss spucken Sie das Öl komplett aus – Ihren Abflussrohren und der Umwelt zuliebe in den Restmüll, statt in den Abguss – und putzen Ihre Zähne.

7. Immer mit der Ruhe – entspannter leben

Insbesondere Stress stellt eine große Herausforderung für das Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem sowie Nebennieren dar. Stresshormone werden unterbrochen ausgeschüttet, der Verdauung wird wichtige Energie entzogen, das Kreislaufsystem geschwächt. Wichtig ist es hier, die Stresshormone wieder zu reduzieren. Dabei helfen ein erholsamer Schlaf, viel Bewegung und ein gutes Zeitmanagement.

Hin und wieder: Die grüne Kraft aus der Natur nutzen

Wer zur Entgiftung die Kraft der Natur nutzen möchte, kann sich an einigen Wildkräutern bedienen. Vor allem Brennnessel und Löwenzahn eignen sich dafür. Brennnesselblätter lassen sich entweder wie Spinat zubereiten, oder Sie brühen daraus einen wohltuenden Tee. Die Inhaltsstoffe der Brennnessel spülen die Nieren durch und fördern so die Entgiftung. Auch auf das Blut wirken sie reinigend. Ernten lassen sich die Brennnesselblätter übrigens am besten mit Handschuhen. Verarbeitet besteht keine Gefahr mehr, sich zu brennen.

Löwenzahn mit seinem leicht bitteren Geschmack kurbelt die Gallensaftproduktion an und unterstützt damit die Verdauung. Im Frühling lassen sich die ungeöffneten Knospen ernten und verzehren, von Frühling bis Herbst die Blätter. Sie schmecken gut im Salat und erinnern an Rucola.

Entgiftung pur: Entlastungstage einplanen

Immer mal wieder bietet sich ein Entlastungstag an, um dem Körper Zeit zur Entgiftung und Regeneration zu gönnen. Nehmen Sie an diesem Tag nur Wasser, ungesüßte Tees, Säfte, Gemüsesuppen und Gemüse zu sich. Achten Sie dabei auf gute Qualität, um den Körper auch wirklich zu entlasten. Einen Entlastungstag können Sie einmal die Woche oder auch einmal pro Monat durchführen.

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