Ernährung

Laktoseintoleranz – Wenn Milchprodukte den Darm belasten

Inhalt dieser Seite
Beitrag teilen auf:8/
Beitrag wurde erstellt von:
Cora Högl

Reagiert Ihr Magen nach dem Genuss von Milch, Joghurt oder Käse mit Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen oder Durchfall, könnte eine Laktoseintoleranz vorliegen. Doch oftmals sind es nicht nur Milchprodukte, die eine Reaktion auf Laktose auslösen. Wir klären auf, was es damit auf sich hat und geben Ihnen Tipps, wie Sie am besten mit der Unverträglichkeit umgehen. 

Lange Zeit dachte ich, die Übelkeit nach dem morgendlichen Kaffee mit Milch liegt an der schlechten Qualität meines (damaligen) Studentenkaffees. Bis ich die Milch wegließ, denn von da an war die Übelkeit verschwunden. Nun weiß auch ich, dass mein Körper schlecht mit Laktose umgehen kann.

Etwa 15–20 Prozent aller Mitteleuropäer sind von Laktoseintoleranz betroffen. Sie vertragen den Milchzucker (Laktose) in bestimmten Lebensmitteln nicht, weshalb man auch von einer Milchzucker-Unverträglichkeit spricht.

Normalerweise wird die Laktose im Darm durch das Enzym Lactase (auch Laktase) abgebaut. Bei einer Laktoseintoleranz liegt eine Störung der Lactase-Produktion vor, es kommt zu Reaktionen im Darm mit Symptomen wie etwa Blähungen, Durchfall, Übelkeit.

Neben der Milchzucker-Unverträglichkeit gibt es noch die sogenannte Milcheiweiß-Allergie. Obwohl sich die Symptome ähneln, sind die Ursachen ganz unterschiedlich. So handelt es sich bei der Milcheiweiß-Allergie um eine echte allergische Reaktion, die durch Milcheiweiße wie etwa Casein oder Molkeeiweiß ausgelöst wird. Milcheiweiß-Allergiker vertragen allerdings oft Milchprodukte mit sehr hohem Fettanteil, wie etwa Butter oder Sahne, Menschen mit Laktoseintoleranz dagegen nicht. Dagegen können Milcheiweiß-Allergiker nicht einfach auf laktosefreie Produkte ausweichen, da die allergieauslösenden Eiweiße nach wie vor enthalten sind. Darum ist es wichtig, Milchzucker-Unverträglichkeit und Milcheiweiß-Allergie nicht zu verwechseln.

Erbliche, natürliche und erworbene Laktoseintoleranz

Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung besitzen eine natürliche, also primäre Laktoseintoleranz. Dies ist von der Natur so eingerichtet und daher ein normaler Zustand. Nach dem Abstillen schwächt sich die Lactase-Aktivität allmählich ab, der Körper beginnt, Laktose schlechter verdauen zu können. In Mitteleuropa besitzt jedoch ein Großteil der Bevölkerung auch im Erwachsenenalter noch ausreichend hohe Lactasewerte, die eine problemlose Aufnahme von Milch und Milchprodukten ermöglichen.

Die sekundäre, erworbene Laktoseintoleranz kann im Laufe eines Lebens entstehen. Dies führt dazu, dass man jahrzehntelang kein Problem mit Milchprodukten haben kann und plötzlich – von einem Tag auf den anderen – die geliebte Milch in seinem Kaffee nicht mehr verträgt. Die Gründe für eine erworbene Laktoseintoleranz können unterschiedlich sein. Oft spielen Darm-Erkrankungen wie beispielsweise Zöliakie, Darmentzündungen etc. eine Rolle dabei.

Die seltenste Form der Laktoseintoleranz ist die sogenannte Alaktasie, ein erblicher Lactasemangel. Die Alaktasie wird durch einen seltenen Gendefekt hervorgerufen und meist kurz nach der Geburt eines Kindes festgestellt. Symptome, die auf einen erblichen Lactasemangel hindeuten sind kontinuierlicher Durchfall des Neugeborenen über längere Zeit.

Das passiert bei einer Laktoseintoleranz

Normalerweise wird im Dünndarm das Enzym Lactase gebildet. Die Lactase spaltet – wenn sie vorhanden ist – den Milchzucker aus der Nahrung in Galaktose und Glucose. Im Anschluss können beide Zucker normal verstoffwechselt werden und gelangen u.a. ins Blut.

Bildet der Körper jedoch nicht genügend Lactase, bleibt die Laktose ungespalten im Darm. Der Darm möchte die Laktose „abschwächen“ und zieht mehr Wasser hinzu, um den Milchzucker zu verwässern.

Nun wandert die nicht abgebaute Laktose in die unteren Darmabschnitte und wird dort – etwa im Dickdarm – mit Hilfe von Darmbakterien zersetzt. Gärungsgase bilden sich. Zusammen mit dem zusätzlichen Wasser entstehen die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz:

  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Sodbrennen

Aber auch Symptome, die man erst einmal nicht mit einer Milchzucker-Intoleranz in Verbindung bringen würde, können auftreten:

  • Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche

Diagnose einer Laktoseintoleranz

Um die Laktoseintoleranz als möglichen Auslöser unangenehmer Symptome identifizieren zu können, sollten Sie beim Verzehr von Milchprodukten genau auf Ihren Körper hören. Wer sichergehen will, ob eine Laktoseintoleranz oder eine Milcheiweiß-Allergie vorliegt, kann entsprechende Tests beim Hausarzt durchführen lassen.

Der sogenannte Laktose-Belastungstest läuft ähnlich ab, wie z. B. der Atemtest zur Ermittlung von Fructoseintoleranz. Allerdings werden hierbei die Zuckerwerte im Blut gemessen. Hierfür nimmt man 25 Gramm Laktose aufgelöst in 200 Milliliter Wasser zu sich. Anschließend wird alle 30 Minuten eine Blutprobe genommen, um die Laktose-Menge im Blut genau zu bestimmen.

LaVita bei Laktoseintoleranz

LaVita ist bei Laktoseintoleranz bestens verträglich und zu empfehlen, denn es ist frei von Milchzucker / Laktose und versorgt den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Vorsicht, versteckte Laktose-Quellen!

Haben Sie die Diagnose „Laktoseintoleranz“ erhalten, gilt es, die Ernährung umzustellen: Sie sollten von nun an laktosefrei oder zumindest laktosearm essen und trinken. Wieviel Laktose jeder Einzelne verträgt ist unterschiedlich. Manche vertragen ohne Probleme einen Kaffee mit Milch zum Frühstück, andere wiederrum reagieren bereits bei kleinen Mengen mit Symptomen. Es ist daher wichtig zu wissen, in welchen Lebensmitteln Milchzucker enthalten ist.

Milchzucker ist natürlicher Bestandteil von Milchprodukten aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch. Frischmilch, Kondensmilch, Schlagsahne, Molke, Milcheis, Quark oder junger Käse: Sie alle enthalten Milchzucker.

Aber Milchzucker wird auch als Zutat bei der Herstellung verschiedenster Lebensmittel verwendet. Hier hilft nur ein Blick auf die Zutatenliste, um diese versteckten Milchzucker-Quellen zu entdecken. So enthalten beispielweise Süßwaren, Backwaren aber auch einige Arzneimittel (als Tablettenfüllstoff) Laktose. Selbst die schöne braune Farbe von Grillwürsten entsteht oft durch die Zugabe von Milchzucker.

Diese versteckten Laktose-Quellen sollten Sie auch kennen! Hier finden Sie Lebensmittel-Tabellen mit den jeweiligen Angaben zum Laktosegehalt.

Tipps: Gesund leben mit Laktoseintoleranz

1. Pflegen Sie Ihren Darm

Da sich die Laktoseintoleranz im Darm abspielt, gilt es, den Darm besonders zu pflegen und zu hegen. Denn die Gesundheit des Darms entscheidet darüber, wie gut Nährstoffe und Vitamine vom Körper aufgenommen werden können. Außerdem ist die sekundäre Laktoseintoleranz, also diejenige, die man im Lauf des Lebens durch eine Erkrankung des Darms erwirbt, reversibel! D.h. je gesünder das Mikrobiom des Darms ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Laktoseintoleranz auch wieder verschwindet.

2. Greifen Sie zu laktosefreien Ersatzprodukten

In unseren Supermärkten werden Menschen mit Laktoseintoleranz immer häufiger fündig: laktosefreie Milch, laktosefreien Joghurt oder laktosefreien Käse gibt es in fast jeder Kühltheke. Wichtig: Diese Produkte sind nicht „laktosefrei“, wie es die Bezeichnung vermuten lässt, sondern sie sind mit Lactase angereichert. Der Effekt ist bei einer Laktoseintoleranz der gleiche: Die Laktose wird besser abgebaut. Außerdem gibt es zahlreiche Produkte, die sich als Milch-Ersatz eignen: Soja-Milch, Hafer-Milch, Reis-Milch, um nur einige zu nennen. Probieren Sie gewohnte Rezepte mal mit den laktosefreien Alternativen aus! Oft ist kein Unterschied erkennbar.

3. Meiden Sie Fertigprodukte

Wie oben beschrieben, wird in vielen Fertigprodukten Laktose als Zusatzstoff verwendet. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Sie Fertigprodukte meiden und lieber auf natürliche und frische Alternativen setzen.

4. Checken Sie die Zutatenliste

Ob ein Lebensmittel Laktose enthält, ist oft auf den ersten Blick nicht sichtbar. Nach der Diagnose „Laktoseintoleranz“ sollten Sie sich angewöhnen, die Zutatenliste von Lebensmitteln gut zu lesen. Oft verrät auch der Satz „Kann Spuren von Milch enthalten“, dass Milchpulver oder Milchzucker in einem Produkt enthalten sind.

5. Achten Sie auf Ihre Medikamente

Laktose wird gerne als Füllstoff für Tabletten verwendet. Sollten Sie eine niedrige Toleranzschwelle für Milchzucker haben und trotz umsichtiger Ernährung immer noch an den Symptomen einer Laktoseintoleranz leiden, könnten Medikamente hierfür verantwortlich sein.

6. Lactase für die Hosentasche

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden bzw. ist es zu spät und man hat etwas Milchzuckerhaltiges gegessen. Für solche Situationen gibt es in sortierten Drogeriemärkten oder Apotheken kleine Lactase-Drops, die den Darm mit Lactase versorgen. Diese Lactase-Tabletten gibt es in unterschiedlicher Konzentration. Hier gilt es, sich vielleicht schon zuhause heranzutasten, welche am besten geeignet ist.

7. Führen Sie ein Ernährungstagebuch

Wer seine Ernährung auf laktosefreie Lebensmittel umstellen muss, kann ein Ernährungstagebuch führen. Es hilft, den Überblick über die aufgenommene Laktose-Menge zu behalten, und sich bewusst zu machen, wie hoch die Milchzucker-Konzentrationen in bestimmten Lebensmitteln tatsächlich sind. Hierfür können Sie ein Notizbuch oder ein elektronisches Journal auf Ihrem PC verwenden.

8. Achten Sie auf Ihre Nährstoffversorgung

Um Ihren Darm zu unterstützen, sollten Sie ihm reichlich Nährstoffe zur Verfügung stellen. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen Ihr Darm gereizt ist und seine Arbeit – die Aufnahme von Nährstoffen – nicht optimal erfüllen kann. Hier gilt es vorzubeugen. Das schaffen Sie, indem Sie sich jeden Tag gesund und vor allem abwechslungsreich ernähren. Auch LaVita unterstützt Sie dabei. Somit können Sie entstehenden Lücken rechtzeitig vorbeugen.

Bildnachweis: © Letterberry/Shutterstock.com